Welcher Dienstherr zahlt eigentlich am besten? Diese Frage stellen wir uns eigentlich jedes Jahr oder aber wenn neue Tarifverträge verhandelt wurden. In diesem Beitrag vergleichen wir regelmäßig die Besoldungstabellen der Dienstherren und beziehen auch Krankenversicherungsbeiträge und Durschnittsmieten mit ein – alles für den ultimativen Vergleich.
Besoldungsvergleich
Aus der ersten Auswertung lässt sich schön erkennen, welche Dienstherren rein vom Grundgehalt gemessen ihre Beamt*innen am besten vergütet. Hieraus ergibt sich folgendes Ranking:
Falls du dich jetzt fragst, was denn da in Bayern abgeht, nein es ist kein Fehler in unseren Daten. In Bayern wirst du, unabhängig von der Qualifikationsebene (also mittlerer oder gehobener Dienst) in deinem zweiten Ausbildungsjahr zum Polizeioberwachtmeister ernannt und erhältst somit bereits während deiner Ausbildung die Besoldungsstufe A5. Diese steht im Vergleich zu den Anwärterbeträgen dann auch gleich deutlich besser dar. In der Abbildung findest du Bayern daher zweimal.
Krankenversicherung berücksichtigt:
Aus dem Vergleich wird klar ersichtlich, dass es bei der Dienstherren teils große Unterschiede in der Besoldung gibt. Besonders spannend wird es aber, wenn man auch die Krankenvorsorge beachtet.
Denn als Polizist ist man nicht gesetzlich krankenversichert wie ein Arbeitnehmer, sondern privat versichert. Hierbei erhalten Polizeibeamte finanzielle Unterstützung des Dienstherren. Man unterscheidet zwischen zwei Arten der finanziellen Unterstützung:
Die Beihilfe: Hier zahlt der Dienstherr die Hälfte des PKV-Beitrages (PKV=Private Krankenversicherung).
Die freie Heilfürsorge: Hier zahlt der Dienstherr während der aktiven Dienstzeit den gesamten Beitrag für die Krankenversicherung.
Und das macht finanziell gesehen einen großen Unterschied. Für Länder, in denen es lediglich die Beihilfe gibt, sind das für einen Polizeibeamten monatliche Kosten von rund 320 €. Bei einem Dienstherren mit Heilfürsorge sind es theoretisch Null €, praktisch allerdings aufgrund von einer sogenannten Anwartschaftsversicherung und einer Pflegeversicherung ca. 100 € pro Monat.
Folgende Dienstherren bieten ihren Polizeibeamten die freie Heilfürsorge an:
- Der Bund
- Baden-Württemberg
- Bremen
- Hamburg
- Niedersachsen
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Schleswig-Holstein
Schauen wir uns unter Berücksichtigung dieser Kosten die neue Auswertung an:
Mietpreise berücksichtigt:
Noch spannender wird es, wenn wir die Mietpreise berücksichtigen. Denn oftmals folgen auf die höhere Besoldung auch höhere Lebensunterhaltungskosten.
Darum habe ich die durchschnittlichen QM-Mietpreise der einzelnen Länder genommen und diese für eine 45 qm Wohnung hochgerechnet. Die hieraus entstandenen durchschnittlichen Kaltmieten sind natürlich, je nach Stadt und Lage unterschiedlich. In Großstädten würde man auch innerhalb eines Landes deutlich mehr zahlen, aber wir wollen ja ein möglichst breites Bild über das Geld bekommen, welches einem Polizisten übrigbleibt.
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