Umfassender Schutz für Streitigkeiten – Ergänzung zur Gewerkschaft unverzichtbar
Als Polizist bekommst du an vorderster Front täglich mit, wie wichtig es ist, Recht und Ordnung durchzusetzen. Leider bist du manchmal ungewollt selbst betroffen und „Recht haben“ und „Recht bekommen“ sind zwei paar Stiefel… ein Rechtsstreit ist aufgrund von Anwaltskosten, Gerichtskosten etc. ein teures Risiko und du solltest du dir keine finanziellen Sorgen machen müssen, wenn du deine persönlichen Rechte verteidigen musst!
Bedauerlicherweise decken Polizeigewerkschaften nur den dienstlichen Bereich ab und diesen auch nicht umfangreich. Denn sobald es gegen andere Gewerkschaftsmitglieder, Vorgesetzte, Disziplinarverfahren oder den Dienstherrn geht, ist unserer Erfahrung nach (wenn überhaupt) eine kleine Unterstützung drin. Darum solltest du unabhängig deiner Polizeigewerkschaft eigenständig einen Rechtschutz abschließen.
Private Rechtsschutzversicherung – Diese Leistungen solltest du haben
Der Preis richtet sich nach dem Umfang der Leistungen. Zunächst musst du dich für folgende Bereiche deines privaten Rechtsschutzes entscheiden, welche mitversichert werden sollen:
- Beruf:
Streitigkeiten im Dienst z.B. mit dem Bürger, Kollegen, Vorgesetzten oder dem Dienstherren bei Disziplinarverfahren. Hier gibt es meist eine Wartefrist von 3 Monaten. - Verkehr:
Der Verkehrsrechtsschutz umfasst nicht nur rechtliche Auseinandersetzungen um die Haltung eigener Fahrzeuge, sondern umfasst im Familienrechtsschutz auch die Fahrzeuge von Familienangehörigen (z.B. Mofa des Sohnes). Ganz wesentlich ist auch die sonstige Teilnahme am Verkehr, beispielsweise als Radfahrer, Fußgänger oder Teilnehmer am öffentlichen Nahverkehr (Bus und Bahn). Keine Wartefrist, weil es kann jederzeit unvorhergesehen etwas passieren. - Wohnen:
Während es für Mieter in der Hauptsache um Streitigkeiten mit dem Vermieter geht, schützt dieser Baustein den Hausbesitzer vor allem vor Streitigkeiten mit Ämtern (z.B. neue behördliche Auflagen) und Nachbarn. Auch hier gibt es mehrheitlich eine Wartefrist von 3 Monaten, weil sich solche Streitigkeiten in der Regel „langsam ankündigen“ und der Versicherer sich so schützt. - Privat:
Hier geht es um Bereiche, die in keinen der anderen Bereiche fallen. Vor allem zivilrechtliche Ansprüche werden hier vertreten. Beispielsweise um Gewährleistungsstreitigkeiten beim Kauf von Elektrogeräten. Aber auch Strafsachen fallen in diesen Bereich, welche für Polizeibeamte besonders wichtig sind. Wartefristen sind hier unüblich
Wichtige Erweiterung: Nur mit dem „erweiterten Strafrechtsschutz“ hast du auch dann Kostendeckung, wenn du aufgrund von Vorsatz beschuldigt bist. Denn normalerweise greift die Versicherung nur bei Fahrlässigkeit, vorsätzliche Delikte sind nicht gedeckt. Z.B. wirst du wegen vorsätzlicher Körperverletzung angezeigt, obwohl es Notwehr war.
Du musst also diese Klausel individuell vereinbaren, damit du auch bei ungerechtfertigten Vorwürfen Rechtsberatung bekommst. Wirst du aber wegen Vorsatz verurteilt, dann greift auch keine Rechtsschutzversicherung.
Selbstbeteiligung: Mit einer Selbstbeteiligung (SB) verbesserst du das Preis/Leistungsverhältnis. 150 € SB ist eine gute Orientierung. Es gibt aber auch Anbieter mit einer fallenden Selbstbeteiligung, also einer Reduzierung des Selbstbehalts je nach schadenfreien Jahren. Manche bieten auch geringere SBs bei empfohlenen Anwälten und wiederum eine höhere SB bei „freier Anwaltswahl“. Über die SB-Optionen solltest du dich informieren, sobald du die passende Versicherung gefunden hast.
Übrigens: Du kannst deine Angelegenheiten telefonisch mit einem Anwalt besprechen, ohne dass Kosten anfallen. Das Bieten mittlerweile die meisten Versicherer an, sodass die Eigenbeteiligung nur dann anfällt, wenn ein Anwalt konkret für dich tätig wird.
Kurzvergleich – Diese Anbieter überzeugen uns für Polizisten am meisten
Es gibt viele Anbieter am Markt, aber bei Polizisten überzeugen uns folgende Anbieter am meisten:
Itzehoer
Die Itzehoer Rechtsschutzversicherung zeichnet sich durch solide Leistungen und eine hohe Kundenzufriedenheit aus. Für Polizisten besonders interessant ist die unkomplizierte Schadenabwicklung sowie die klare Vertragsgestaltung, die speziell auch berufsbedingte Streitfälle berücksichtigt. Preislich ist sie meist günstig.
Roland
Roland bietet umfangreiche und maßgeschneiderten Schutz. Besonders hervorzuheben sind die starken Leistungen im Bereich Verkehr, Disziplinarrecht und Strafrechtsschutz, die Polizisten effektiv absichern. Sie zählt zu den Marktführern und ist bereits seit 1957 aktiv.
ARAG
Die ARAG zählt zu den führenden Rechtsschutzversicherungen in Deutschland und überzeugt mit einer Kombination aus umfangreichem Schutz und Servicequalität. Für Polizisten interessant sind besonders die spezialisierten Angebote bei Dienstrechtsstreitigkeiten, Disziplinarverfahren und Ermittlungsverfahren. Meistens ist sie etwas teurer als die Konkurrenten. Mit dem Gründungsjahr 1935 ist sie die älteste Versicherung unter den hier vorgestellten Optionen.
DEURAG
Die DEURAG Deutsche Rechtsschutz-Versicherung AG wurde 1956 gegründet und ist heute ein Tochterunternehmen der Signal Iduna mit Hauptsitz in Wiesbaden.
KS Auxilia Rechtsschutz
KS Auxilia bietet einen umfassenden Rechtsschutz mit exzellentem Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Versicherung überzeugt insbesondere durch starke Leistungen im Bereich des Straf- und Disziplinarrechts sowie durch eine schnelle, unkomplizierte rechtliche Unterstützung im Ernstfall. Wer sich in allen o.g. Bereichen absichern möchte, der findet hier eine interessante Option.
Trage dich jetzt ein, wenn du einen individuellen Vergleich haben möchtest. Wir beraten dich auch gerne kostenfrei dazu.
Häufig gestellte Fragen
Welche Kosten übernimmt eine Rechtsschutzversicherung?
Worauf sollten Polizisten beim Abschluss besonders achten?
Welche Leistungen kann ich versichern?
Wie teuer ist eine Rechtschutzversicherung?
Kann ich meinen Partner und meine Familie mitversichern?
Gibt es Vergünstigungen bei Jahreszahlung?
Warum reicht der Rechtsschutz der Polizeigewerkschaft oft nicht aus – und wann brauche ich eine eigene Police?
DPolG, GdP und BdK decken lediglich den beruflichen Bereich ab – allerdings mit einigen Einschränkungen! Der private und Verkehrsbereich sind garnicht abgeckt, weshalb eine eigene Police immer sinnvoll ist. Achte dabei unbedingt auf die erweiterte Strafrechtsklausel, denn nur so hast du bei einer vorsätzlichen Beschuldigung auch Kostenübernahme. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, der sollte sich auch über eine eigene Police im Verkehrsbereich absichern – nur so ist Schutz bei Disziplinarverfahren wirklich gewährleistet.
Wann ist der beste Zeitpunkt, um als Anwärter eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen?
Idealerweise direkt beim Start, denn es gibt Wartefristen und im Falle eines Strafverfahrens wird man als Beamter auf Widerruf häufig entlassen oder zumindest musst du die Ausbildung für die Zeit des Verfahrens pausieren… und Verfahren können sich 2-3 Jahre ziehen, je nach Staatsanwaltschaft.
Wie unterscheidet sich der erweiterte Strafrechtsschutz vom normalen Strafrechtsschutz für Polizisten?
Es geht dabei um die Art des Vorsatzes. Eine normale Rechtsschutzversicherung greift nur dann, wenn kein Vorsatz vorliegt (also z.B. nur bei Fahrlässigkeit). Mit der erweiterten Strafrechtsklausel hast du auch bei vorsätzlicher Beschuldigung Kostenübernahme. Vorausgesetzt, dass du nicht wegen Vorsatz verurteilt wirst, denn dann wird die Kostenübernahme nachträglich entzogen.
Wie lange gilt die Wartezeit bei einer neuen Rechtsschutzversicherung für Polizisten?
Die Bereiche „Privat“ inkl. „Verkehr“ haben keine Wartefrist. Bei beruflichem Rechtsschutz gilt jedoch eine Wartefrist von 3 Monaten. Wenn sich also z.B. ein Disziplinarverfahren anbahnt oder gar schon eröffnet wurde, dann kannst du dich für diesen Fall nicht mehr absichern. Deshalb solltest du möglichst früh eine abschließen, damit du vollen Schutz hast.