Ich möchte hier eine Geschichte mit euch teilen, die mich selbst als Berater für Polizisten im Bereich Finanzen und Versicherungen erschüttert hat. Sie zeigt, wie wichtig es ist, sich mit seinen Versicherungsverträgen kritisch auseinanderzusetzen und diese regelmäßig überprüfen zu lassen. Denn was einem Kollegen kürzlich widerfahren ist, hätte ihn finanziell ruinieren können – und das völlig unbemerkt.
Das Wichtigste in Kürze:
- Verlasse dich nicht blind auf Berater: Nicht jeder Berater versteht die speziellen Anforderungen des Polizeidienstes. Wähle jemanden, der sich wirklich auskennt.
- Regelmäßige Überprüfung ist entscheidend: Verträge können veraltet oder unpassend sein. Eine regelmäßige Kontrolle spart Geld und Nerven.
- Pflegepflichtversicherung ist Pflicht: Dein Dienstherr zahlt nichts im Pflegefall. Stelle sicher, dass dein Vertrag für die aktive Dienstzeit greift.
- Keine falsche Sicherheit: Nur weil du zahlst, heißt es nicht, dass du auch gut abgesichert bist. Verstehe, was in deinem Vertrag steht.
- Fehler können jedem passieren: Selbst Experten machen Fehler. Ein zweiter Blick lohnt sich immer.
Ein vermeintlich sicherer Schutz
Der Kollege, um den es geht, hat 2013 seine Ausbildung begonnen. Wie viele von uns, hatte er damals wenig Ahnung von Versicherungen. Als er erfuhr, dass er eine private Pflegepflichtversicherung abschließen muss, wandte er sich an einen Berater, den er über einen Familienfreund kennengelernt hatte. Dieser versprach, Erfahrung mit Polizisten zu haben, und beriet ihn entsprechend. Der Kollege entschied sich zunächst für eine Anwartschaft und wechselte später sogar in eine große Anwartschaft, um im Alter besser abgesichert zu sein.
Er zahlte also über Jahre hinweg höhere Beiträge, in der Überzeugung, bestens geschützt zu sein. Doch der Schein trübte gewaltig.
Ein unerwarteter Schock
Im Laufe der Jahre verlor er den Kontakt zu seinem ursprünglichen Berater, und ein neuer Ansprechpartner trat in sein Leben – jemand, mit dem er nicht recht warm wurde. Diese Unzufriedenheit führte ihn letztlich zu mir, und wir nahmen gemeinsam seine Verträge unter die Lupe.
Die erste Überraschung: Viele seiner Versicherungen waren unnötig teuer, und es gab deutlich bessere Alternativen. Doch der wahre Schock kam, als wir die Pflegepflichtversicherung genauer ansahen. Es stellte sich heraus, dass er keine aktive Pflegepflichtversicherung hatte – nur eine Anwartschaft, die erst im Ruhestand greifen würde. Wäre er während seiner aktiven Dienstzeit pflegebedürftig geworden, hätte er keinen einzigen Cent an Leistungen erhalten!
Warum ist das so gravierend?
Für aktive Polizisten zahlt der Dienstherr im Pflegefall nichts. Eine private Pflegepflichtversicherung ist Pflicht, und der Dienstherr überprüft sogar, ob sie abgeschlossen wurde. Doch in diesem Fall war der Vertrag so unpassend, dass selbst die Kontrolle nichts auffallen ließ. Neun Jahre lang lebte der Kollege in falscher Sicherheit.
Glücklicherweise konnten wir den Fehler rechtzeitig entdecken und korrigieren. Doch die Frage bleibt: Wie konnte es so weit kommen? Selbst sein ursprünglicher Berater hatte diesen gravierenden Fehler nicht bemerkt – ein erschreckendes Beispiel dafür, wie selbst vermeintliche Experten irren können.
Was kannst du daraus lernen?
Diese Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, deine Versicherungen regelmäßig zu überprüfen – idealerweise mit jemandem, der sich mit den speziellen Anforderungen von Polizisten auskennt. Ich möchte dich ermutigen, deine Absicherung kritisch zu hinterfragen. Lass uns gemeinsam sicherstellen, dass du im Ernstfall nicht vor einem finanziellen Desaster stehst.