Das Wichtigste in Kürze:
- Als Polizisten sprechen wir offiziell von Amtsbezeichnungen und nicht von Dienstgraden
- Die Amtsbezeichnungen unterscheiden sich in den Laufbahnen des mittleren, gehobenen und höheren Dienstes bei der Polizei
- Die Amtsbezeichnungen sind bundeseinheitlich
Dienstgrade bei der Polizei
Entdecke die faszinierende Welt der Polizei-Dienstgrade! Erfahre alles über die Ränge, Aufgaben und Einkommen bei der Polizei.
Dienstgrade im mittleren Dienst
Polizeimeisteranwärter
Im mittleren Dienst startest du in die Laufbahn des Polizeimeisters. Du stehst also noch ganz am Anfang. Bundeseinheitliche Schulterklappen wirst du hier übrigens vergebens suchen. Je nach Dienstherrn trägst du einen Streifen, einen Stern oder eine leere Schulterklappe und solltest du bei der Wasserschutzpolizei anfangen verschwindet das Blau auf den Schulterklappen und wird durch Gold ersetzt.
Polizeimeister (Abkürzung PM)
Nach all deinen Prüfungen hast du es nun geschafft. Mit zwei blauen Sternen auf den Schulterklappen arbeitest du als Polizeimeister. Du übernimmst hier dein erstes Amt welches dir von deinem Dienstherren übertragen wird. Daher sprechen wir auch eigentlich nicht von Dienstgraden, sondern von sogenannten Amtsbezeichnungen, da diese eben abhängig von deinem jeweiligen Amt sind.
Polizeiobermeister (POM)
Die erste Beförderung steht an. Als Polizeiobermeister arbeitest du stellvertretend für die Staatsanwaltschaft als Ermittlungsperson und kannst erste Führungsaufgaben übernehmen. Auf deiner Schulterklappe findet sich ein weiterer blauer Stern.
Polizeihauptmeister (PHM)
Dein nächster Schritt in der Laufbahn des Polizeimeisters ist der Polizeihauptmeister. Auf den Schulterklappen sammeln sich vier blaue Sterne. Im Arbeitsalltag arbeitest du als Gruppenführer und Einsatzleiter kleinerer Einsätze. Übernimmst du weitere Sonderaufgaben bekommst du zudem noch eine Amtszulage und bei manchen Dienstherren sogar noch einen fünften Stern.
Dienstgrade im gehobenen Dienst
Polizeikommissaranwärter
Mit dem Beginn deines Studiums bei der Polizei startet deine sogenannte Anwartschaft. Im gehobenen Dienst begibst du dich auf die Laufbahn des Polizeikommissars und startest somit als Polizeikommissaranwärter. Deine Schulterklappen bleiben bis zur ersten Beförderung weites gehend frei. Vereinzelt findet man auch einen silbernen Streifen.
Polizeikommissar (Abkürzung PK)
Mit dem Abschluss deines Bachelor of Arts: Polizeivollzugdienstes, startest du als „Beamter auf Probe“. Durch die drei Jahre duales Studium kennst du bereits große Teile des Berufs und bist nun bereit verantwortungsbewusst deinen Aufgaben als Polizeikommissar nachzukommen.
Polizeioberkommissar (POK)
Die erste Beförderung steht an. Neben einem weiteren silbernen Stern wächst auch deine Verantwortung. Auch als Polizeioberkommissar arbeitest du im Auftrag der Staatsanwaltschaft als Ermittlungsperson übernimmst gleichzeitig jedoch auch weitere Führungsaufgaben, so beispielsweise die Position eines Zugführers einer geschlossenen Einheit oder die des ersten Streifenführers.
Polizeihauptkommissar (PHK)
Als Polizeihauptkommissar wächst deine Verantwortung weiter an. So bist du mittlerweile für die Planung und Organisation von Einsätzen verantwortlich und leitest regelmäßig Gruppen von Polizisten. Als PHK trägst du zu Beginn drei silberne Sterne auf der Schulter, sollte es jedoch noch eine Planstelle geben, auf welche du eingewiesen wirst so wächst die Anzahl der Sterne auf vier an.
Erster Polizeihauptkommissar (EPHK)
Die höchste Amtsbezeichnung des gehobenen Dienstes ist, mit fünf silbernen Sternen, die des ersten Polizeihauptkommissars. In der Regel finden sich hier Polizeibeamte mit hervorragenden Leistungen und einem umfangreichen Fachwissen welches sie sich im Laufe ihrer Karriere angeeignet haben. Die Hauptaufgaben des ersten Polizeihauptkommissars bestehen aus der Leitung von größeren Polizeieinheiten und der Übernahme von Führungspositionen.
Dienstgrade im höheren Dienst
Polizeirat (Abkürzung PR)
Das Einstiegsamt des höheren Dienstes ist das Amt des Polizeirates. Die Ausbildung zum Polizeirat dauert relativ lange, da Polizeiratsanwärter zuerst einen Master abschließen und anschließend noch ein Referendariat erfolgreich absolvieren müssen. Nach dem erfolgreichen Studium erhält der Polizeirat einen goldenen Stern.
Polizeioberrat (POR)
Wenig überraschend folgt der Polizeioberrat. Üblicherweise übernimmt ein Polizeioberrat die Leitung einer Dienststelle, einer anderen polizeilichen Einrichtung, einer Einheit oder eines Teilbereiches in einem Großstadtpräsidiums. Er trägt also die Verantwortung für die ihm zugeteilten Polizeibeamten und organisiert und regelt deren Arbeitsalltag. Auf den Schultern finden sich zwei goldene Sterne.
Polizeidirektors (PD)
Der Polizeidirektor verlässt unser bisher bekanntes System, er tritt an die Stelle eine „Polizeihauptrates“. Mit all der Verantwortung, die ein Polizeidirektor tragen muss, darf er sich aber wohl seinen Namen frei wählen. Im Arbeitsalltag eines Polizeidirektors steht Planung und Organisation weit vorne. Denn er übernimmt die Leitung mehrerer Dienststellen in einer Großstadt. Auf den Schultern finden sich drei goldene Sterne.
Leitender Polizeidirektor (LPD)
Am Ende der Karriereleiter steht das Amt des leitenden Polizeidirektors. Neben sämtlichen organisatorischen Herausforderungen, die mit der übergeordneten Leitung verschiedener Dienststellen auftreten, übernimmt der LPD auch die Einsatzleitung bei besonders schweren Gefahrenlagen und Großeinsätzen. Die Schultern eines leitenden Polizeidirektors tragen vier goldene Sterne und viel Verantwortung.
Andere Polizisten besuchten auch:
Dienstgrade auf der Uniform
Polizeibeamte im Einsatz sehen wir in der Regel in Uniform. Anhand der Schulterklappen auf der Uniform erkennen wir dann den jeweiligen Dienstgrad der Person. Meistens in Form der Sterne auf den Schulterklappen. Damit du in der Zukunft nicht nur bunte Sterne vor deinen Augen siehst, möchten wir dir hier alles Wichtige zu den Amtsbezeichnungen erklären.
Anfangen möchten wir mit dem Begriff der „Amtsbezeichnung“, denn wir sprechen bei der Polizei gar nicht von Dienstgraden sondern eben von einer Amtsbezeichnung. Grund dafür ist, dass mit dem Eintritt in den Polizeidienst einem Beamten ein sogenanntes Amt übertragen wird und somit wird auch klar, dass bei einer Beförderung in eine höhere Position, also ein höheres Amt, auch eine neue Amtsbezeichnung benötigt wird.
Die Kriminalpolizei (Kripo)
Die Kriminalpolizei (kurz Kripo) ist eine spezielle Abteilung der Polizei. Ihre Hauptaufgabe ist Aufklärung von Kapitalverbrechen (zum Beispiel Tötungs- und Sexualdelikte, Banküberfälle, Geiselnahmen usw.).
Dabei untersuchen sie Tatorte, sichern Beweise, vernehmen mutmaßliche Täter, befragen Zeugen und Opfer, und versuchen, Zusammenhänge herzustellen, Straftaten aufzuklären und Straftäter festzunehmen.
Laufbahnen bei der Polizei
Bleiben wir beim Thema Beförderung. Grundsätzlich starten alle bei der Polizei erst einmal als Anwärter in ihrer Ausbildung und hier geht es bereits mit den ersten Unterschieden los. Den wie du vielleicht schon weißt, gibt es bei der Polizei verschiedene Laufbahnen. Den mittleren, gehobenen und höheren Dienst.
Also gibt es auch drei verschiedene Amtsbezeichnungen für die Anwärter der Laufgruppen?
- Nicht ganz, denn in den höheren Dienst kommst du nicht ohne einen Abstecher durch den gehobenen Dienst.
Bleiben also noch zwei Amtsbezeichnungen übrig der „Polizeimeisteranwärter“ und der „Polizeikommissaranwärter“. Schauen wir uns also die beiden Schulterklappen mal etwas genauer an.
- Da hat uns der deutsche Föderalismus einen Strich durch die Rechnung gezogen. Denn für die zwei Einstiegsämter haben wir acht verschiedene Schulterklappen zur Verfügung! Aber keine Sorge das Chaos legt sich nach deiner ersten Beförderung wieder.
Den mit dem „Polizeimeister“ oder dem „Polizeikommissar“ gibt es auf Deutschlands Straßen wieder einheitliche Schulterklappen. Der Begriff Straße ist hier vielleicht ungünstig gewählt, da die Kollegen auf den Wasserstraßen und darum, mit der Wasserschutzpolizei wieder andere Schulterklappen tragen.
FAQ:
Die Dienstgrade der Polizei kannst du anhand der Schulterklappen oder Abzeichen auf der Uniform erkennen. Jeder Dienstgrad hat ein bestimmtes Symbol oder eine Anzahl von Streifen oder Sternen. Beispielsweise hat ein Polizeimeister einen Streifen, während ein Polizeihauptkommissar drei Sterne hat. Aber Vorsicht, das Design und die Farben können je nach Bundesland variieren.
Beamtinnen und Beamte der Kriminalpolizei (Kripo) tragen in der Regel keine Uniform, sondern normale Kleidung.
Mit einem höheren Dienstgrad in der Polizei kommen verschiedene Vorteile. Du hast mehr Verantwortung und kannst wichtige Entscheidungen treffen. Deine Aufgaben werden vielfältiger und herausfordernder. Außerdem erhältst du ein höheres Gehalt, bessere Arbeitsbedingungen und mehr Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung. Du kannst auch Führungsaufgaben übernehmen und hast mehr Einfluss auf die Arbeit deines Teams. Es kann auch die Anerkennung und den Respekt deiner Kollegen erhöhen. Ein höherer Dienstgrad kann auch deine Karrierechancen innerhalb der Polizei verbessern.
Polizeibeamte mit höheren Dienstgraden haben in der Regel Führungspositionen inne. Sie sind für die Planung und Koordination von Polizeieinsätzen verantwortlich, überwachen die Einhaltung von Gesetzen und Regeln und leiten ihre untergebenen Beamten an. Außerdem sind sie für administrative Aufgaben zuständig, wie Personalmanagement und Budgetplanung. In einigen Fällen können sie auch als Ermittler in komplexen oder hochrangigen Fällen tätig sein.