Die polizeiärztliche Untersuchung

Die polizeiärztliche Untersuchung ist der letzte Schritt im Auswahlverfahren für angehende Polizistinnen und Polizisten.

Hier wirst du im wahrsten Sinne des Wortes auf Herz und Nieren geprüft. Oftmals haben Polizeibewerber Angst davor, weil sie bekanntlich streng ist. Jedoch musst du nicht tatenlos dasitzen, denn du kannst dich hierauf vorbereiten und deine Erfolgsaussicht steigern. Mit diesen 5 Tipps möchte ich dir weiterhelfen.

In diesem Video möchte ich dir hilfreiche Tipps und Hinweise an die Hand geben, mit denen du dich auf deine polizeiärztliche Untersuchung vorbereiten kannst. Außerdem habe ich am Ende noch zwei Bonustipps für dich.

Was bedeutet „Polizeiärztliche Untersuchung nach PDV 300“

An den Polizeiberuf werden hohe körperliche Anforderungen geknüpft. Deswegen sollen beim Polizeiarzt die gesundheitlichen Voraussetzungen für die Polizeidiensttauglichkeit festgestellt werden. Diese sind nicht nur wichtig für den Job bei der Polizei – auch für die spätere Verbeamtung auf Lebenszeit. Jede polizeiärztliche Untersuchung verläuft nach der sogenannten „PDV 300“: Die Polizeidienstvorschrift 300. Diese Verordnung regelt die physischen und psychischen Kriterien für den Polizeidienst und gilt in allen Bundesländern.

Inhalte der polizeiärztlichen Untersuchung

Die Untersuchung umfasst eine Überprüfung der physischen und psychischen Belastbarkeit. Dazu gehören Tests des Hör- und Sehvermögens, die Überprüfung von Lunge, Atmung, Reflexen, Skelett, Gelenken und Muskulatur. Auch die Untersuchung der Organe, Haut und Schleimhäute, einschließlich der Beurteilung von Narben und Tätowierungen, gehört dazu. Weiterhin werden Urin- und Blutproben genommen.

Ausdauer und EKG

Als Polizist erwartet dich eine Verbeamtung auf Lebzeit. Damit gehen viele Vorteile einher. Solltest du krank werden und eine Dienstunfähigkeitsrente beziehen wollen, dann wird das sehr teuer für deinen Dienstherren. Deshalb sind Bewerber mit statistisch höherem Risiko für Krankheiten nicht gerne gesehen. Außerdem musst du als Polizist auch eine gewisse Ausdauer haben, denn ein Täter, der davon läuft oder eine körperliche Auseinandersetzung verlangen große Anstrengung.Deshalb benötigst du eine gute Ausdauer und eine gutes Kreislaufsystem. Im dich diesbezüglich zu untersuchen wirst du ein „Ruhe-EKG“ machen und/oder eine „Belastungs-EKG“. Es wird geschaut, wie gut dein Herz pumpt und ob die Werte stimmen.

Zur Vorbereitung empfiehlt es sich, dass du regelmäßig Ausdauersport machst. 2-3 Einheiten für 30-60 Minuten sind dein Pflichtprogramm in den 8 Wochen davor. Darum solltest du am besten jetzt anfangen und auch lieber gemäß dem Motto „lieber spät als nie“. Also rein in die Laufschuhe oder in die Schwimmhalle.

Sehleistung

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sehleistung. Bei diesem Thema durfte ich leider selber eine schlechte Erfahrung machen, weil ich nach meinem ersten erfolgreichen Test mit Direktzusage im Rahmen der Sehleistung rausgeflogen bin. Grund war ein Sehtest, welcher anscheinend ungenügend war. Vor Ort wurde mir die Auflage gegeben, dass ich zum Optiker gehen soll und diesen Test nachreichen muss. Gesagt, getan. 4 Wochen später hatte ich die Absage im Briefkasten. Große Enttäuschung, eine Chance auf einen erneuten Test für dieses Jahr bekam ich nicht. Ich war aber motiviert und gab nicht auf. Im nächsten Jahr bestand ich wieder mit Direktzusage und ich wurde dieses mal vom Amtsarzt in einem extra Termin geprüft. Und ich habe bestanden. Dabei habe ich darauf geachtet, dass ich viel geschlafen habe die Tage davor und dass ich ohne Brille unterwegs war. Denn das war meine Baustelle, da meine Sehleistung ohne Brille mit links – 0,75 und rechts mit – 1,5 Dioptrin grenzwertig war. Aber ich habe es geschafft, weil die Werte ausreichend waren.

Hierzu habe ich übrigens auch ein Youtube Video gemacht, welches du unter diesem Link findest.

Erscheinungsbild

Ein im wahrsten Sinne des Wortes offensichtlicher Tipp ist dein optischer Eindruck. Achte darauf, dass deine Nägel gepflegt sind (Aufkeinenfall abgekaut) und das deine Haare und dein Gesicht nicht fettig sind.

Beweglichkeit

Du musst bei der polizeiärztlichen Untersuchung zeigen, wie beweglich du bist. Dazu musst du dich unter anderem nach vorne beugen und mit den Fingern versuchen deine Zehen bzw. den Boden zu berühren. Hierauf kannst du dich sehr gut vorbereiten, indem du 2-4 Wochen vorher morgens und abends Dehnübungen für jeweils 10 Minuten machst.

Body-Mass-Index (BMI)

Dein BMI muss zwischen 18,5 und 27 liegen. Das gewährleistet, dass du im Normalbereich liegst. Ich persönlich finde diese Methode kritisch und sehr altbacken, weil einige Kollegen mit viel Muskelmasse hier als Übergewichtig eingestuft werden. Das ist in meinen Augen blöd, weil man solche Kollegen gut gebrauchen kann. Aber das wird leider nicht berücksichtigt. Es wird nur auf dein Gewicht und deine Körpergröße geschaut. Man rechnet dein Körpergewicht geteilt durch deine Größe und nochmals deine Größe.
Beispiel: Ich bin 180 cm groß und wiege 77 Kg. Wir rechnen für mich: 77 : 1,8 : 1,8 = 23,77.

Somit würde mein BMI passen. Sollte deiner nicht passen, dann kannst du schlecht wachsen oder schrumpfen. In diesem Fall musst du an deinem Gewicht arbeiten. Das kann im Worstcase bedeuten, dass Muskeln abbauen oder gezielt mehr essen musst.