Gesetzliche Krankenversicherung als Polizist – Kluge Entscheidung oder langfristiger Fehler?

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Hallo, ich bin Kai – ehemaliger Polizeibeamter und heute als unabhängiger Finanzberater für junge Polizistinnen und Polizisten unterwegs. In meinem Alltag begegnen mir immer wieder Fragen zur richtigen Krankenversicherung im Polizeidienst – und die Unsicherheit ist groß. Besonders die gesetzliche Krankenversicherung sorgt für Diskussionen. Deshalb möchte ich dir hier einmal meine ehrliche Meinung und Erfahrungen mitgeben – aus Sicht eines Ex-Kollegen und Finanzprofis.

Die 5 wichtigsten Punkte für dich zusammengefasst:

  1. Langfristig denken: Die GKV mag kurzfristig attraktiv wirken, ist aber über die Jahre oft deutlich teurer als die PKV.

  2. Beihilfesystem verstehen: Die individuelle Beihilfe bietet im Alter (70 %) und für Kinder (80 %) enorme finanzielle Vorteile.

  3. GKV ist an dein Einkommen gekoppelt: Je mehr du verdienst (als Beamter passiert das automatisch), desto mehr zahlst du – ganz unabhängig von deinem Gesundheitszustand.

  4. Pauschale Beihilfe ist meist unwiderruflich: Ein Wechsel zurück in die PKV ist später kaum möglich.

  5. Unabhängige Beratung ist entscheidend: Lass dich nicht von Pauschaltipps leiten – deine Entscheidung beeinflusst deine gesamte Karriere.

Ein häufiger Irrglaube: „Die private Krankenversicherung ist im Alter unbezahlbar!“

In letzter Zeit haben mich mehrere Nachrichten von jungen Polizisten erreicht, die in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) geblieben sind oder sich bewusst dafür entschieden haben. Fast immer liegt der Grund in gut gemeinten Ratschlägen von Eltern: „Bleib lieber gesetzlich versichert, die private wird im Alter richtig teuer!“ Klingt erstmal logisch – ist aber leider falsch.

Fakt ist: 93 % aller Beamten in Deutschland sind privat versichert. Und das hat gute Gründe, wie du in diesem Artikel sehen wirst.

Pauschale Beihilfe vs. individuelle Beihilfe – was heißt das überhaupt?

Einige Dienstherren – zum Beispiel Berlin, Hamburg oder Sachsen – bieten mittlerweile die sogenannte pauschale Beihilfe an. Das bedeutet: Der Dienstherr übernimmt pauschal 50 % des GKV-Beitrags – wie bei einem normalen Arbeitnehmer. Klingt fair? Auf den ersten Blick ja.

Doch bei der klassischen individuellen Beihilfe – wie sie in den meisten Bundesländern üblich ist – bekommst du im aktiven Dienst 50 % der Krankheitskosten vom Dienstherrn ersetzt. In der Pension steigt dieser Satz sogar auf 70 %, bei Kindern auf 80 %. Deine private Krankenversicherung deckt nur den Rest ab – und das zu erstaunlich niedrigen Beiträgen, weil nur ein geringerer Teil abgedeckt werden muss. Während du in der GKV als Pensionär also 50 % absichern musst, sind es in der PKV nur 30 % für Kranken- und Pflegepflichtversicherung. Das ist vereinfacht gesagt ein Beitragsunterschied von jährlich deutlich über 1000 €! 

Die Tücken der GKV für Beamte

Was viele nicht bedenken: Die gesetzliche Krankenversicherung bemisst sich nach deinem Einkommen. Das Problem? Als Polizist wächst deine Besoldung regelmäßig – durch Erfahrungsstufen, Beförderungen etc. Bedeutet: Dein GKV-Beitrag steigt im Schnitt jedes Jahr um 5–6 %, ohne dass du mehr Leistung hast. Und darin ist noch keine Steigerung der GKV Sätze an sich einkalkuliert, sondern lediglich dein Mehrverdienst als Polizeibeamter.

In der privaten Krankenversicherung ist das anders: Sie richtet sich nicht nach deinem Einkommen. Klar, auch hier gibt es Beitragserhöhungen – aber die sind planbarer und deutlich moderater, wenn du eine gute Versicherung wählst.

Der größte Denkfehler: Kurzfristig sparen – langfristig verlieren

Viele entscheiden sich für die GKV, weil sie anfangs ein paar Euro sparen können. Gerade in der Ausbildung oder wenn man alleinerziehend ist, kann das sogar kurzfristig sinnvoll sein. Aber wer weiterdenkt, stellt schnell fest: Die private Krankenversicherung ist gerade langfristig oft die bessere Wahl – günstiger und leistungsstärker.

Denn in der GKV zahlst du im Alter deutlich mehr – bei gleichzeitig schlechteren Leistungen. Und du hast keinen Anspruch auf bevorzugte Behandlung, schnellere Termine oder individuelle Versorgung. Gerade im Alter, wenn du häufiger zum Arzt musst, wird das zum echten Problem.

Einmal GKV – immer GKV?

Ein besonders kritischer Punkt: Entscheidest du dich für die pauschale Beihilfe und damit die GKV, ist dieser Schritt in vielen Fällen unwiderruflich. Du kannst später nicht einfach zurück zur individuellen Beihilfe und in die private Krankenversicherung wechseln – selbst wenn du es dir dann wünschst.

Das ist besonders bitter für diejenigen, die die Entscheidung aus Unwissenheit oder auf Rat von Nicht-Experten (Oftmals Eltern oder Freunde / Bekannte in guten Willen) getroffen haben. Und ja – auch ich war einmal in einer privaten Krankenversicherung, die nicht optimal war. Ich habe daraus gelernt. Deshalb lege ich heute so großen Wert auf unabhängige und fundierte Beratung.

Mein Fazit

Wenn du jung bist, gesund und Polizist – dann solltest du unbedingt genau hinschauen, bevor du dich für die GKV entscheidest. Die gesetzliche Krankenversicherung mag auf den ersten Blick sicher erscheinen, weil man sie bereits kennt – ist aber leider in vielen Fällen auf lange Sicht die deutlich schlechtere Wahl als Beamter!

Eine gute private Krankenversicherung in Kombination mit individueller Beihilfe bietet dir:

  • bessere Leistungen,
  • geringere Beiträge im Alter,
  • steuerliche Vorteile,
  • Flexibilität und
  • langfristige finanzielle Sicherheit.

Und das Wichtigste: Du bleibst handlungsfähig – auch bei Veränderungen im Dienst oder in der Familie.

 

Wenn du dir unsicher bist, welche Krankenversicherung die richtige für dich ist, melde dich gerne bei mir oder meinem Team von der Finanzwache. Wir beraten dich unabhängig, ehrlich und mit echtem Insiderwissen aus dem Polizeidienst.

Bleib wachsam – besonders in Finanz- und Versicherungsfragen!
Dein Kai (Finanzcop)

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