Wann haben Polizeibeamte in Schleswig-Holstein Heilfürsorge und wann Beihilfe?
Grundsätzlich hat sich das Land Schleswig-Holstein dafür entschieden, seinen Polizeivollzugsbeamten Heilfürsorge zu gewähren. Das gilt bereits für Anwärter und läuft bis zur Pensionierung.
Die Heilfürsorge ist ähnlich wie die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und übernimmt die meisten Krankheitskosten. Du bekommst eine Karte, welche du einfach beim Arzt vorzeigst. Für diese Leistung behält der Dienstherr 1,4 % deiner Besoldung ein.
Möchtest du nicht in die Heilfürsorge, sondern lieber in die private Krankenversicherung (PKV), dann ist das auf Antrag unwiderruflich möglich. Das bieten nur sehr wenige Dienstherren an. Auf die Vor- und Nachteile dieser Variante gehen wir später noch ein. Erstmal zu dem Szenario, welches die meisten Polizisten haben.
Häufigster Fall: Du hast Heilfürsorge und brauchst eine Pflegepflichtversicherung und kleine Anwartschaft
Die meisten Anwärter entscheiden sich für die Heilfürsorge, weil es die einfachste Option ist. Trotzdem musst du selber aktiv werden: Du musst dann eigenständig eine Pflegepflichtversicherung für Beamte und eine Anwartschaftsversicherung abschließen.
Die Pflegepflicht ist vom Dienstherrn vorgeschrieben und du musst sie beim Start nachweisen. Kümmere dich also am besten schon vorher drum, damit du keine zeitlichen Probleme bekommst.
Im gleichen Zuge solltest du eine Anwartschaft abschließen, damit dein Gesundheitszustand „eingefroren“ wird und du später beim Wechsel in die PKV keine Gesundheitsprüfung mehr machen musst!
Wann ist eine kleine oder große Anwartschaft sinnvoll?
Für den Start reicht die kleine Anwartschaft für 1 € monatlich. Sie ist für die Zeit als Beamter auf Widerruf ausreichend. Danach kannst du sie jederzeit in eine große Anwartschaft umwandeln, ohne dass eine erneute Gesundheitsprüfung nötig wird! Damit hast du langfristig einen deutlich günstigeren PKV Beitrag, weil dein Alter zum Zeitpunkt der Umwandlung „eingefroren“ wird.
Denke an die Heilfürsorgeergänzungstarife
Die Heilfürsorge ist in etwa auf dem Niveau der GKV… also weit von einer PKV entfernt. Vorsorgelücken bestehen vor allem bei den Zähnen und im Krankenhaus. Als Anwärter will der Polizeiarzt alles wissen und deine Gesundheit muss um jeden Preis erhalten bleiben. Deshalb solltest du direkt einen Krankenhauswahlleistungstarif und einen Heilfürsorgeergänzungstarif mitversichern. Mit den Ausbildungskonditionen bekommst du beides für nur rund 6 € monatlich!
Alternativ: Du gehst direkt in die Beihilfe / PKV
Wenn dir gute medizinische Versorgung wichtig ist und du dir die große Anwartschaft und die Zusatztarife sparen möchtest, dann kannst du auch direkt in die PKV. Als Anwärter ist das sogar teilweise günstiger, wenn du selten beim Arzt bist! Es gibt nämlich Sonderkonditionen für Anwärter und Geld zurück, wenn du selten beim Arzt bist.
Einen Vergleich der besten PKV-Tarife für Polizisten findest du hier.
Häufig gestellte Fragen
Diese gesetzlich vorgeschriebene Versicherung deckt einen Teil der Pflegekosten ab. Es handelt sich hierbei um eine spezifische Form, nämlich die Pflegepflichtversicherung für Beamte. Pflegezusatzversicherungen, wie zum Beispiel Tagegelder, stellen eine separate Kategorie dar und sind entsprechend nicht ausreichend.
Etwa 15-20 % der Anwärter verlassen aus unterschiedlichen Gründen frühzeitig die Polizei. Aus diesem Grund ist es ratsam, zu Beginn die kostengünstigere kleine Anwartschaft für 1 € abzuschließen. Diese kann später jederzeit ohne Gesundheitsprüfung in eine umfassende große Anwartschaft umgewandelt werden. Ab diesem Zeitpunkt ist zusätzlich zu deinem Gesundheitszustand auch dein Alter abgesichert. Dies führt dazu, dass du im Ruhestand deutlich weniger für die PKV zahlst, was sich langfristig als vorteilhaft erweist.
Deine Krankenversicherung (Pflegepflicht, kleine Anwartschaft einschließlich Ergänzungstarif) sollte von Top-Qualität sein. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 35 bis 40 € pro Monat.
Darüber hinaus ist eine Dienstunfähigkeitsversicherung für Polizeibeamte von großer Bedeutung. Eine umfassende Absicherung, die wir dringend empfehlen, kostet in der Regel zwischen 50 und 90 € pro Monat, abhängig von der Rentenhöhe und ob eine „Geld-zurück“-Option enthalten ist.
Die Berechnung basiert auf den ruhegehaltsfähigen Dienstjahren. Nur eine geringe Anzahl von Polizeibeamten erreicht diese Anzahl mit 62 Jahren, da Abzüge, beispielsweise aufgrund von Teilzeitbeschäftigung oder Elternzeit, zu berücksichtigen sind. Detaillierte Informationen zur Berechnung deiner Pension kannst du in unserem Artikel zur Pensionsberechnung für Polizeibeamte nachlesen.
Wir raten dringend von diesem Vorgehen ab, da es mit gewissen Risiken verbunden ist. Solltest du von der GdP als Gewerkschaft überzeugt sein, dann ist es ratsam, dort Mitglied zu werden. Verlasse dich jedoch nicht auf die Rahmenanwartschaft, da sie keinen adäquaten Vergleich ersetzt und dir später erheblichen Stress sowie finanzielle Belastungen bereiten kann. Einen ausführlichen Artikel und detaillierte Informationen zur Rahmenanwartschaft der GdP findest du hier.
Ja, sie können einen hohen Beihilfeanspruch haben und dadurch günstig in die private Krankenversicherung. Evtl. ist ein Anwartschaft für sie sinnvoll!
Mehr Informationen zur richtigen Absicherung deiner Angehörigen findest du in diesem Artikel.