Krankenversicherung Polizei Berlin

Erfahre alles über Heilfürsorge, Beihilfe, Pflegepflichtversicherung und PKV als Polizeibeamter und Polizeianwärter in Berlin.
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Inhalt

Das Wichtigste in Kürze:

  • Beim Dienstherr Berlin entscheidet die Laufbahn über Beihilfe und Heilfürsorge.
  • Der mittlere Dienst hat für die Dauer der Ausbildung Anspruch auf Heilfürsorge und benötigt eine Pflegepflichtversicherung und Anwartschaftsversicherung
  • Der gehobene Dienst hat direkt Beihilfe und benötigt eine private Krankenversicherung für Beamte
  • Auch Polizeiangehörige wie Kinder, Ehepartner*in und Witwe/Witwer können einen Beihilfeanspruch haben

Wann haben Polizeibeamte in Berlin private Krankenversicherung, Beihilfe und freie Heilfürsorge?

Berlin unterscheidet wie folgt:

Laufbahn Anwärter Danach
Mittlerer Polizeivollzugsdienst Freie Heilfürsorge Beihilfe (Individueller Satz)
Gehobener Polizeivollzugsdienst Beihilfe (Individueller Satz) Beihilfe (Individueller Satz)

Was ist die freie Heilfürsorge?

Die freie Heilfürsorge Berlin ist eine besondere Krankenkasse für Feuerwehr und Polizisten. Sie rechnet die Kosten direkt mit den Ärzten ab und ist KEINE private Krankenversicherung. Sie ist eine Sonderform und am ehesten mit der GKV, der gesetzlichen Krankenversicherung, vergleichbar. Polizeibeamte bekommen zu Beginn der Ausbildung eine Krankenversichertenkarte und zeigen diese bei Arztbesuchen vor.

Was ist die Beihilfe?

Im Rahmen der Beihilfe hast du eine begrenzte Kostenübernahme von Arztkosten und sie wird in Prozent definiert. Die Restkosten müssen über eine beihilfekonforme Krankenversicherung abgedeckt werden. Die meisten Polizeibeamte in Berlin entscheiden sich für die PKV, weil deren Leistungen deutlich besser sind und sie langfristig günstiger ist. Theoretisch geht auch eine Entscheidung für die pauschale Beihilfe, aber davon raten wir ab. (siehe unten)

Mittlerer Dienst hat Heilfürsorgeanspruch und benötigt eine Pflegepflichtversicherung und Anwartschaftsversicherung

Jedes Bundesland regelt die Versorgung der Beamten selbst und die Polizei Berlin gewährt während der Ausbildung bei der Polizei freie Heilfürsorge, sie ist also kostenfrei. Somit profitierst du als Polizeianwärter durch die kostenlose Übernahme der Krankheitskosten durch den Dienstherrn. Dies gilt direkt ab der Verbeamtung auf Widerruf und du bekommst eine Versichertenkarte ausgehändigt – der Versicherungsschutz greift also am Anfang deiner Ausbildung.

Die Heilfürsorge greift allerdings nicht im Pflegefall und sie endet automatisch mit der Verbeamtung auf Probe, weshalb eine Pflegepflichtversicherung und eine kleine Anwartschaft unverzichtbar sind! Die Pflegeversicherung übernimmt monatlich einen Teil der anfallenden Pflegekosten, allerdings bei weitem nicht alles, sodass trotzdem eine Versorgungslücke entsteht. Sie ist zumindest das Minimum an Absicherung, welches jeder Polizeibeamte abschließen MUSS, sonst droht ein Bußgeld. Die kleine Anwartschaft dient dazu, deinen Gesundheitszustand „einzufrieren“, weil du bei der Verbeamtung auf Probe in die private Krankenversicherung wechselst und du mit einer Anwartschaft keine Gesundheitsprüfung mehr machen musst. Das ist sehr wichtig, denn meistens drohen sonst lebenslange Aufschläge oder gar Ausschlüsse… diesen Stress vermeidest du mit einer Anwartschaftsversicherung.

Große Anwartschaft oder besser eine kleine Anwartschaft abschließen?

Bisher haben wir nur über die kleine Anwartschaft gesprochen, es gibt aber auch die Möglichkeit, eine „große Anwartschaft“ abzuschließen. Sie friert neben dem Gesundheitszustand zusätzlich noch das Alter ein. Wir raten Anwärtern grundsätzlich hiervon ab, weil die Ersparnis in der PKV nur gering ist, der Aufpreis als Anwärter jedoch hoch. Zum Vergleich: Eine große Anwartschaft kostet monatlich rund 60-80 € mehr, spart aber je nach Alter monatlich nur 2-4 € in der PKV. Als Anwärter ist das Geld knapp und deshalb kann man an diesem Punkt sparen. Es ist deutlich sinnvoller, dieses Geld lieber in eine vernünftige Dienstunfähigkeitsversicherung zu investieren.

Diese Zusatzversicherungen für Heilfürsorgeberechtigte sind sinnvoll

Egal, ob du Sehhilfen, Zahnersatz, Hilfsmittel oder Heilpraktiker brauchst – die Heilfürsorge zahlt nicht alles, genau wie die GKV! Sogar im Krankenhaus musst du 10 € selbst zahlen… Deswegen gibt’s ein paar coole Zusatzversicherungen, die für Polizeianwärter super günstig sind und die man auf jeden Fall abschließen sollte:

  • Eine Zahnzusatzversicherung, die mindestens 80 % für Zahnersatz übernimmt. Kostet für junge Beamte nur etwa 18 € im Monat und zahlt sogar die professionelle Zahnreinigung!
  • Einen Heilfürsorge-Ergänzungstarif, der für Anwärter nur ca. 1 € im Monat kostet.
  • Eine Krankentagegeldversicherung, die für Anwärter etwa 0,3 € im Monat kostet.
    Die kannst du direkt zusammen mit der Pflegepflicht beantragen und nach dem Studium ganz einfach wieder abwählen!

Wir beraten dich gerne im Rahmen einer Online Beratung kostenfrei und unverbindlich zur Anwartschaft, Pflegepflicht und den Optionen einer Zusatzversicherung.

Beamtinnen und Beamte des gehobenen Dienstes haben direkt Beihilfe und können kostengünstig in die PKV 

Im gehobenen Dienst (g.D.) sieht die Sache schon einfacher aus: Denn der gehobene Dienst in Berlin hat KEINE Heilfürsorge, sondern direkt Anspruch auf Beihilfe. Somit kannst du als Kommissaranwärter direkt eine private Krankenversicherung abschließen. Dabei gibt es aber einige Punkte zu beachten, weshalb wir hierzu einen eigenen Artikel zur PKV für Beamte gemacht haben.

Beamtenanwärter profitieren von besonders günstigem Tarif

Eine tolle Information schonmal vorab, auf die wir auch in unserem PKV Artikel eingehen: Als Kommissaranwärter hast du einen besonders günstigen Beitrag in der PKV und wenn du selten beim Arzt bist, bekommst du sogar die Hälfte deiner Beiträge zurück! Unter Umständen zahlst du also nicht einmal nennenswert mehr Beitrag als die Kollegen im mittleren Dienst, hast aber im Krankheitsfall eine deutlich bessere Absicherung.

Für einen sehr guten Tarif zahlen Anwärter im g.D. rund 100 € monatlich und bekommen hiervon häufig die Hälfte zurück.

Einen Vergleich der besten Tarife, Konditionen und Leistungen findest du hier.

Individuelle Beihilfesätze für Berliner Polizeivollzugsbeamte

(Gilt auch für Anwärter g.D.)

Beihilfesatz aktiver Polizeidienst (maximal ein Kind) Beihilfesatz aktiver Polizeidienst (zwei oder mehr Kindern) Beihilfesatz Pension oder Dienstunfähig (Unabhängig Kinderanzahl)
50 % 70 % 70 %

Haben meine Angehörigen auch einen Beihilfeanspruch?

Diese Information ist für beide Laufbahnen wichtig! Den unabhängig davon, ob du Heilfürsorge oder Beihilfe hast, können deine Angehörigen wie Kinder oder Ehefrau/Ehemann einen Beihilfeanspruch haben! Somit können auch sie kostengünstig in die PKV.

Hier eine kleine Tabelle, welche Kriterien der Dienstherr definiert hat:

Wer? Beihilfesatz Bedingung Kommentar
Kinder und Waisen 80 % Der Polizist muss Kindergeld berechtigt sein, bei Tod greift die Waisenregelung Das ist ein sehr hoher Beihilfesatz und deshalb zahlt man fürs Kind nur etwa 50 € monatlich
Partner* und Witwer/Witwen 70 % Einkommensgrenze beachten! 20.000 € Jahreseinkommen darf nicht überstiegen werden. Gilt nicht für Witwen/Witwer Wenn der oder die Partnerin nicht arbeitet oder nur einen Minijob ausführt, dann kann sie ggf. privat versichert werden

*Partner müssen nicht zwingend verheiratet sein, in häuslicher Gemeinschaft kann schon ausreichend sein. 

Wenn du einen Lebenspartner oder eine Lebenspartnerin hast, solltest du unbedingt an die Zukunft denken! Auch wenn er oder sie momentan noch keinen Anspruch auf Beihilfe hat, könnte sich das möglicherweise bald ändern. Daher sollte er oder sie so früh wie möglich eine entsprechende Anwartschaft abschließen!

Pauschale Beihilfe: Davon raten wir dringend ab!

Auch wenn es selten vorkommt, wollen wir der Vollständigkeit halber noch erwähnen, dass die pauschale Beihilfe seltenst sinnvoll ist. Pauschale Beihilfe ist die Entscheidung für die GKV und der maximale Beihilfesatz beträgt nur 50 %. Bei „individueller Beihilfe“ (Also wenn man sich wie die meisten Polizisten für die PKV entscheidet) sind es je nach Lebenssituation mehr und spätestens in der Pension 70 %. Einziger Vorteil ist, dass die Kinder in der GKV kostenfrei mitversichert sind, allerdings haben sie auch eine schlechtere medizinische Versorgung. Man darf auch nicht vergessen, dass man als Beamter ordentliche Familienzuschläge bekommt. Also 50 € für die Krankenversicherung vom Kind sollten drin sein.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Unbedingt! Auch wenn es nicht wie die Pflegepflichtversicherung vorgeschrieben ist: Es ist neben der Dienstunfähigkeitsabsicherung die wichtigste Versicherung für einen Polizeivollzugsbeamten!

Die Heilfürsorge leistet nicht im Pflegefall und Beamte sind per Gesetz zu einem Mindestmaß an Absicherung verpflichtet. Sie leistet je nach Pflegestufe, Pfleger und Ort der Pflege einen bestimmten Betrag. Der Nachweis eines Abschlusses wird durch den Dienstherrn geprüft und kann bei Nichterfüllung mit Bußgeld bestraft werden.

Die Freie Heilfürsorge Berlin stellt eine spezielle Krankenkasse für Feuerwehrleute und Polizeibeamte dar. Sie begleicht die Kosten direkt mit den behandelnden Ärzten und ist KEINE private Krankenversicherung. Sie ist eine besondere Variante und am ehesten mit der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) vergleichbar.

Normalerweise haben Berliner Cops 50 %, aber mit zwei oder mehr Kindern sind es sogar 70 %. Unabhängig der Kinder haben Beamte im Ruhestand immer 70 % Beihilfe.

Sowohl die Beihilfe, als auch die PKV haben eine App. Dort können Arztbelege bequem per Foto hochgeladen werden. Die Erstattungsbeiträge werden nach einer Bearbeitungszeit von für gewöhnlich 2-8 Wochen auf das Konto erstattet.

Für Anwärter ist die kleine Anwartschaft sinnvoller. In Berlin hast du im mittleren Dienst ab Beamter auf Probe direkt die Möglichkeit auf eine Vollversicherung. Darum spielt das Thema große Anwartschaft in Berlin selten eine Rolle.

Ja, das ist (leider) so. Ist man in Berlin Privatpatient, dann profitiert man durch freie Arztwahl, schnelle Terminvergabe und bessere Behandlungen.

Sie kostet ca. 100 € monatlich und häufig gibt es sogar die Hälfte der Beiträge zurück, wenn man selten beim Arzt ist. Es kommt natürlich auf den Tarif an, weshalb wir einen ausführlichen Artikel hierzu gemacht haben.

Es kommt auf die Laufbahn an. 

Krankenversicherungskosten im mittleren Dienst: Pflegepflicht, kleine Anwartschaft inkl. Ergänzungstarifen kosten ca. 40 € monatlich.

Im gehobenen Dienst brauchst du eine PKV, ohne potenzielle Zuschläge wegen Gesundheit sind es ca. 100 € monatlich (Nach Beitragsrückgewähr nur 50 €)

Für alle Laufbahnen ist eine Dienstunfähigkeitsversicherung wichtig, ca. 45 – 90 € monatlich.

Im m.D. sind es somit ca. 85 – 130 € monatlich und im g.D. ca. 145 – 190 € (50 € gibt es zurück, wenn man selten beim Arzt ist).

Ja, gem. dem Fünften Vermögensbildungsgesetz (5. VermBG) steht Beamten auf Antrag eine Förderung zu. Der Dienstherr zahlt monatlich 6,65 € zusätzlich zur Besoldung und es gibt die gleiche Höhe nochmals im Rahmen der Steuererklärung, wenn das Einkommen unter bestimmten Grenzen liegt, was im mittleren und gehobenen Dienst meist gegeben ist. Diese nennt sich Arbeitnehmersparzulage. 

Wir unterstützen unsere Kunden gerne im Rahmen einer kostenfreien und unverbindlichen Beratung dabei, sich diese Förderung zu sichern.

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